Die letzte Hochzeit des Jahres 2015 sollte für mich eine ganz besondere werden. Für mich ging es zum ersten Mal seit meiner Kindheit wieder auf Schloss Augustusburg. Als ich dort ankam, musste ich mich erst einmal zurecht finden, denn die Anlage ist riesig. Ich hielt Ausschau nach meinem Brautpaar, welches ich Anfang des Jahres kennenlernte. Sie verrieten mir damals, dass sie in historischer Kleidung heiraten würden und sich deshalb auch das Schloss für ihre Trauung ausgesucht hatten. Umso erstaunter war ich, als der Bräutigam plötzlich vor mir stand… Im dekorierten Zylinder und einem Anzug mit allerlei Nieten und Verzierungen in Form von Zahnrädern und Knöpfen. Getoppt wurde sein Outfit natürlich nur noch von der Braut. Wow, mir blieb die Spucke weg bei ihrem Anblick. Ein Corsagen-Kleid mit unzähligen Details und Leder-Elementen verziert. Statt Schleier oder Blumen, prangte auf ihren roten Locken eine Schweißerbrille. „Was ist das denn für ein Stil?“ fragte ich ganz erstaunt und erhielt eine kleine Einführung in die Welt des Steam Punk. Viel Zeit zum plaudern hatten wir allerdings nicht, denn der große Moment für Kathrin & Achim stand unmittelbar bevor. Das Paar wählte, wie sollte es auch anders sein, statt eines klassischen Saales, die Glücksschmiede für ihre Vermählung. Die Räumlichkeiten liegen im Keller des Schlosses und dort wird nicht einfach nur getraut. Angefangen bei der Standesbeamtin, die natürlich ein Burgfräulein ist und von einem Schmied beim Verheiraten unterstützt wird. Was da so alles passiert, seht ihr in der Galerie…
…Wofür das wohl gebraucht wird?
…Ohweh, der Schmied schläft ein…
… und deshalb sind die Ringe ganz verkohlt… Und nun?
… in der Schatztruhe findet sich vielleicht Ersatz?
Nein, der Schmied hatte sie in einem Geheimfach versteckt… Wäre auch schade um die schönen Ringe gewesen.
Phew, nochmal gut gegangen, oder…?
Dafür waren also die kleinen Schlösser!
Aber keine Sorge, das Paar wurde von ihren Trauzeugen „gerettet“ und kann sich dank dem Trink-Einsatz wieder frei bewegen.
Und somit konnten wir in Freiheit mit dem Portrait-Shooting beginnen.
Die Sonne hatte leider kein Erbarmen mit meinem schönen Brautpaar. Sie versteckte sich hinter dicken Wolken und schickte auch noch kalte Luft herbei.
Aber kein Grund trübsal zu blasen, wir hatten auf unserer Fotosession rund um das Schloss jede Menge Spaß.
Zum Schluss haben wir uns noch schnell in die Ausstellung des Schlosses für ein paar besondere Aufnahmen in der Epoche der Erfindung des Rades zu schießen. Kurz vor Schließung und immer die wachsamen Augen des Sicherheitsdienstes im Rücken, haben sich die beiden, natürlich sehr vorsichtig, zwischen die Ausstellungsstücke gestellt.
Danke euch beiden für den wundervollen Tag, ich hatte so viel Spaß wie schon lange nicht mehr bei Hochzeitsaufnahmen. Ich wünsche euch ein schönes Leben und hoffe, dass ich euch noch einmal vor meine Kamera zerren darf 😉